Dienstag, 5. Januar 2016

Bus fahren in Kolumbien


Auch auf dieser Reise waren Busse das Transportmittel der Wahl. Das Busnetz ist erstklassig, mit mehreren Abfahrten pro Tag und die Straßen sind eigentlich gut ausgebaut, zumindest auf den Magistralen. Dort werden meist neue, bequeme Busse eingesetzt,  die aber während der Fahrt auf Kühlschranktemperatur gehalten werden. Unser wichtigstes Utensil waren Fleecejacke und - decke. Und irgendwann legte ich mir sogar ein aufblasbares Nackenhörnchen zu, da man die Fahrt doch meist verdöst. Und ohne Kissen bedeutet das unangenehme Nackenschmerzen.
Eine Besonderheit sind die fliegenden Händler. Diese steigen ein, fahren ein Stück mit, preisen ihre Ware mit warmen Worten an und fahren dann mit einem Gegenbus wieder zurück. Was wurde nicht alles angeboten: Salben auf Heilkräuterbasis, Vitamine, Schönheitscremes mit Aloe Vera, Filme, Handtaschen und natürlich allerlei Essbares aus der eigenen Küche.
Schwieriger wird es im Süden, da sich dort die Anden zu zwei Kordilleren aufgefaltet haben und man zwei Hauptkämme überqueren muss,  um von Osten nach Westen zu reisen.  Und gerade die zwei großartigen archäologischen Stätten Tierradentro und San Agustín liegen genau in Tälern zwischen den Kordilleren. Das bedeutete für uns lange Fahrten in Kleinbussen über staubige Holperstrecken, die vom starken Regen ausgewaschen waren. Auf der Karte sind es zwar nur 126 km zwischen San Agustín und Popayan, aber in der harten Buswirklichkeit dauert es 4 Stunden von Tür zu Tür.  Wir hatten Glück, auf keiner Fahrt hatten wir mit Erdrutschen zu kämpfen, da es trocken war. Eigentlich ungewöhnlich in dieser Zeit. Erklärt wurde es mit "El Niño". Uns war es recht.
Wir fühlten uns immer sicher, obwohl im TV doch auch Bilder von Busunglücken gezeigt wurden und wir einige Ungücksraben im Straßengraben passierten.

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