Freitag, 8. Januar 2016

Otavalo - Tren de la Libertad





Planmäßigen Zugverkehr gibt es in Ecuador schon lange nicht mehr. Erdbeben und Starkregen zerstörten das Schienennetz und 1990 wurde auch der Güterverkehr eingestellt und die Eisenbahn vergessen. 2005 kam ein Tourismusmanager auf die Idee, die Schienen zu renovieren und Touristenzüge einzusetzen. Stück für Stück wurde das Netz ausgebaut, die Strecke Otavalo - Salinas ging als letztes im Jahre 2015 in Betrieb.
Wir hatten das Vergnügen, auf der Teilstrecke Ibarra - Salinas mitzufahren.  Der Zug windet sich durch spektakuläre Andenlandschaft,  überquert dabei zwei Viadukte und durchfährt einige Tunnel. Für die 30 km brauchten wir zwei Stunden und es war nie langweilig.
Erstaunlich war auch, welche Infrastruktur rund um den Zug aufgebaut wurde. Neben dem notwendigen technischen Personal gibt es in jedem Waggon einen englischsprechenden Guide und um die Sicherheit an den Strassenkreuzungen zu garantieren wird der Zug von einer Motorradeskorte begleitet, die an den kritischen Stellen als menschliche Schranken fungiert und alles absperrt.
Salinas selbst hat keine Sehenswürdigkeiten aufzubieten,  aber der Betrieb des Zuges hat auch dort einige Arbeitsplätze geschaffen. Der örtliche Dorfladen verkauft Marmelade,  Honig und Schokolade, ein Restaurant bietet ein Mittagsmenü an, das speziell auf die Zugpassagiere abgestimmt ist und im Kunstladen werden handgefertigte Souvenirs der örtlichen Kooperative feil geboten. 
Alles in allem eine unterhaltsame Fahrt.

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